Ressourcenorientierte Psychologie
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Wer die Psychologie liebt, wird sich noch stärker von ihr angezogen fühlen, wenn er sich damit auseinandersetzt, was diese menschenfreundliche Wissenschaftsdisziplin bisher über die „Sonnenseiten“ des Menschen, seine Stärken und sonstigen positiven Möglichkeiten, herausgefunden hat. Die auf zwei Bände angelegte „Ressourcenorientierte Psychologie“ stellt dieses akkumulierte „Ressourcenwissen“ erstmals in kompakter Weise vor, indem die wichtigsten psychologischen Teildisziplinen daraufhin untersucht werden, welche Beiträge sie zu dieser Thematik beigesteuert haben. Personale, soziale, materielle und ökologische Ressourcen werden dabei als entscheidende Mittel zur Befriedigung angeborener physischer und psychischer Grundbedürfnisse verstanden, deren hinreichende und konsistente Befriedigung als lebensnotwendige Bedingung menschlicher Existenz anzusehen ist. Die Zusammenschau der vorgestellten Befunde zeigt, dass die Psychologie in den letzten vierzig Jahren intensiv daran gearbeitet hat, das längst nicht mehr überzeugende, aber immer noch einflussreiche deterministische und pessimistische Menschenbild des späten Freud durch eine differenziertere Betrachtung endgültig zu ersetzen. Unter Bezugnahme auf Erkenntnisse der evolutionären Anthropologie formulieren ressourcenorientierte Psychologen die Kernaussage, dass die menschliche Entwicklung weitgehend offen ist: Wenn Menschen über hinreichende grundbedürfnisbefriedigende Ressourcen verfügen können, fühlen sie sich wohl und entfalten ihre Potentiale, fehlen diese Ressourcen, dann entwickeln sie behandlungsbedürftige Störungen. Letzteres verweist auf die Unerlässlichkeit einer grundbedürfnisbezogenen Ressourcenforschung in der Psychologie, für deren offensive Weiterentwicklung dieses grundlegende Werk werben will.