Der Eigenwert des Verfassungsrechts
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Das Verfassungsrecht sieht sich gegenwärtig mit einer doppelten Entwicklung konfrontiert, die seine traditionelle Form herausfordert: Einerseits provoziert der Vorgang der Globalisierung die Frage, ob die Verfassung nicht ein auf den Nationalstaat fixiertes Konzept darstellt, das sich unter den Bedingungen der entstehenden Weltgesellschaft nicht mehr halten lässt. Andererseits wird die tradierte Funktion des Verfassungsmodells als Garant politischer Einheit auf der nationalen Ebene prekär. Als Reaktion auf eine weiterhin zunehmende Ausdifferenzierung und Verselbständigung gesellschaftlicher Teilbereiche formieren sich „Teilverfassungen“, die für ihre jeweiligen Sektoren einen vergleichbaren Regelungsanspruch erheben wie das klassische Verfassungsmodell für die Ebene des Gesamtstaats. Vor diesem Hintergrund antworten die Beiträge des vorliegenden Bandes sowohl in grundsätzlicher Perspektive wie in sektorspezifischen Analysen auf die Frage, worin angesichts dieser doppelten Herausforderung noch der aktuelle „Eigenwert“ des Verfassungsrechts gesehen werden kann und welche Modifikationen des klassischen Verständnisses unter den veränderten Bedingungen der gegenwärtigen Gesellschaft möglicherweise erforderlich sind. Mit Beiträgen von: Ivo Appel, Ino Augsberg, Dieter Grimm, Friedhelm Hase, Hans Michael Heinig, Matthias Jestaedt, Jens Kersten, Stefan Korioth, Oliver Lepsius, Martin Morlok, Ralf Poscher, Helge Rossen-Stadtfeld, Christoph Schönberger, Indra Spiecker gen. Döhmann, Fabian Steinhauer, Thomas Vesting, Uwe Volkmann, Rainer Wahl