Die Stellung der Streitkräfte in totalitären Systemen am Beispiel der Sowjetunion und des Dritten Reiches
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In der vorliegenden Dissertation (Universität Wien) wird die 3. Internationale (Stalin) der 4. Internationale (Trotzki) gegenübergestellt und die Hintergründe des Weltkonflikts 1939-45 analysiert. Es wird die Frage aufgeworfen, wie es dazu kam, dass in einer marxistischen Gesellschaft das Militär immer mehr Einfluss (auch auf die Zivilgesellschaft) gewann. Es wird außerdem gezeigt, dass sich die Wehrmacht ab 1943 von der Ideologie der NSDAP emanzipierte. Die Rüstungsforschung ging nämlich eigene Wege und die Aufnahmekriterien für Offiziersanwärter folgten technischen Vorgaben und gerieten dadurch mehr und mehr in Widerspruch zur Rassenlehre. Das Buch verklärt nicht und verteufelt nicht - weder Rote Armee noch Hitlerwehrmacht. Es ist ein packendes Fachbuch auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Trotzki kämpfte an zwei Fronten: auf der einen Seite gegen die kapitalistische, pharisäisch gelenkte Bankenwelt und auf der anderen Seite gegen den antisemitischen, russischen Nationalismus des Josef Stalin. Trotzki wollte die sadduzäische Weltrevolution, Stalin hingegen den 'Sozialismus in einem Land', wollte Rußland nicht am Altar der Weltrevolution verheizen. Aus dem totalitären System Lenin-Trotzki entstand das totalitäre System Stalin. In Deutschland kam im Kampfe gegen das totalitäre System Lenin-Trotzki die NSDAP hoch - als aber dann Stalin ab 1938 sein totalitäres nationales Regime errichtete, kam es für einige Zeit zur geheimen Annäherung dieser beiden Regime und sodann gar zum Abschluß des ominösen 'Hitler-Stalin-Paktes'.