Chile - Solidarität in Münster
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Als am 11. September 1973 das Militär unter General Pinochet in Chile putschte, ging die Nachricht über die Verschleppung und Ermordung tausender Anhänger der gestürzten Allende-Regierung um die Welt und löste eine Welle der Solidarität mit den Opfern aus. In Münster, wie auch in vielen anderen Städten der Bundesrepublik, entstand eine breite Solidaritätsbewegung, die bis zum Ende der Diktatur 1989 kontinuierlich gegen die massiven Menschrechtsverletzungen protestierte, sich für die Opfer des Militärregimes einsetzte und zusammen mit in Münster lebenden Exilchilenen die politische Opposition in Chile unterstützte. Der Band nimmt erstmals die Aktivitäten der Chile Solidarität in Münster von 1973 bis 1989 in den Blick und präsentiert zusätzlich zahlreiche Abbildungen von originalen Objekten der Zeit wie Plakaten und Flugblättern aber auch Kunsthandwerk mit politischem Inhalt. Die Chile Solidarität in Münster, ihre Träger und Aktionen und die besondere Rolle der evangelischen und katholischen Studentengemeinden stehen im Zentrum. Zudem werden die Hintergründe des Militärputsches in Chile, die Rolle der chilenischen katholischen Kirche für die Verteidigung der Menschenrechte sowie die Beziehungen zwischen Chile und der Bundesrepublik beleuchtet, um den historischen Kontext und die transnationalen Bezüge der lokalen Bewegung zu verdeutlichen. Der Band unternimmt einen Schritt zur historischen Aufarbeitung der bundesrepublikanischen Solidaritätsbewegung der 1970er und 1980er Jahre mit ihren vielen regionalen Ausformungen.