Alterität als Leitkonzept für historisches Interpretieren
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Das Fremde ist ein zentrales Kulturthema der Gegenwart. Als Problemstellung tritt der Umgang mit dem Fremden auch beim Interpretieren literarischer und künstlerischer Zeugnisse der Vergangenheit oder anderer Kulturen auf. Angeregt von der literaturwissenschaftlichen Mittelalterforschung hat es sich in den Kulturwissenschaften eingebürgert, von ‚Alterität‘ zu sprechen, um die Fremdheit der Gegenstände oder eine bestimmte Analyseperspektive zu beschreiben. Der Band fragt erstmals grundlegend nach der Geschichte, dem Gebrauch und den Perspektiven des Alteritätskonzeptes. Die Beiträge gehen auf der Basis aktueller Fremdheitsforschung seiner möglichen Leitfunktion für historisches Interpretieren nach. Aus Perspektive der germanistischen und romanistischen Mediävistik, der historischen Musik- und Theaterwissenschaft sowie der Soziologie und Philosophie erproben sie das methodologische Potential und die interpretative Anwendbarkeit des Alteritätskonzeptes.