Pablo Picasso. Spiele des Gegenständlichen
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Zigarrenkisten, Zigarettenschachteln, Bilder, Topfpflanzen, Flaschen, Gläser, Farben, Zeitungen, Tausende von Schächtelchen und sogar abgeschnittene Fingernägel: Picassos Ateliers waren vollgestopft bis unter die Decke. Nichts wurde weggeworfen, alles wurde gesammelt, aufbewahrt, umgeschichtet, neu sortiert, um eines Tages vielleicht dem Blick des Genius erneut zu begegnen. Kunst ist ein Spiel. Picasso spielte ein Leben lang mit den Gegenständen seiner Welt, um jenen Zipfel der Wahrheit zu erhaschen, den er zuweilen das »Realere des Realen« nannte. Zugleich stellte er diese Wirklichkeit in Frage, doch ohne ihr zu entfliehen. Aber was ist Picassos Wahrheit, was seine Realität? Unter dem Einfluss Heideggers und der Ästhetik Adornos ergeben sich neue Deutungen von über 50 Werken, darunter Gauklerfamilie, Bildnis der Gertrude Stein, Demoiselles d’Avignon, Absinthglas, Chef d’oeuvre inconnu oder Suite Vollard. Picassos Ringen mit dem Gegenständlichen ist paradigmatisch für die Moderne Kunst in der Endphase der abendländischen Metaphysik. Aus dem Inhalt: WAS HEISST WAHRHEIT IN PICASSOS WERK? KUNSTBETRACHTUNG ALS SUBJEKTIVES ERLEBENDIE KENNTNIS DER GENESE EINES WERKS VERSTIMMT DIE REZIPIENTENDIE REALITÄTSMETAPHERN VOM »BETTLAKEN« UND VOM »BRÜCHIGEN SCHLÜSSEL« DER ZWEIFACH GEBROCHENE RITTERLIEBE ZU KATZEN UND PAVIANENMALER UND MODELL: VOYEURISMUS ALS KUNSTFORMVERSUCH EINER BLICKWENDEIST DORA MAAR DIE WEINENDE?»BILDNIS GERTRUDE STEIN« – SPRENGSATZ DER REALITÄTPICASSOS PERSONAL DES LIEBESHAUSESWAHRHEIT ALS GEGENSTÄNDLICHKEITDER PROZESSCHARAKTER DER KUNSTWERKEDER DURCHBRUCH DES SUBJEKTS ZUM KOLLEKTIVKUNST IM ZEITALTER DES ÜBERGANGSDAS SPÄTWERK ALS LIEBESHAUS»SICHZURÜCKLEHNENDE NACKTE MIT HALSKETTE«: ÜBERBORDENDE VERHÄLTNISSE DIE ÖLGEMÄLDE