Generation als Strategie
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Eine literatursoziologische Studie über die Inszenierung von Generationalität und ihre Funktionen. Generation bzw. génération war in den 1920er Jahren in Deutschland wie in Frankreich ein verbreitetes Schlagwort, das in verschiedensten gesellschaftlichen Feldern und Diskursen verwendet wurde, um Gruppenzugehörigkeit oder Abgrenzung auszudrücken und gesellschaftliche oder künstlerische Neuerungen durchzusetzen. Ralph Winter vergleicht zwei Gruppen von Autoren, die in dieser Zeit zu publizieren begannen und die sich als Vertreter der Nachkriegsgeneration einen Namen zu machen suchten: die deutsche Autorengruppe um Klaus Mann (Erich Ebermayer, Willi R. Fehse, Wolfgang Hellmert, Peter de Mendelssohn, Herbert Schlüter, Wilhelm E. Süskind) und die französische Gruppe der Inquiétude um die Zeitschrift Les cahiers du mois (Marcel Arland, André und François Berge, Maurice Betz, René Crevel, Daniel-Rops). Der Autor untersucht, auf welche Weise sie sich in ihren autobiographischen, essayistischen sowie literarischen Texten als Vertreter ihrer Generation beschreiben und wozu diese generationellen Selbstdarstellungen dienen. Er arbeitet heraus, dass es sich hier um eine Inszenierung von Generationalität handelt, die eine Strategie zur Positionierung im jeweiligen literarischen Feld darstellt.