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Geschlecht und bewegungsbezogene Bildung(sforschung)

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Bewegung, Spiel und Sport in Bildungskontexten wohnen aufgrund der ihnen eigenen Allgegenwärtigkeit des Körperlichen spezifische Chancen zur Entwicklung von Geschlechtsidentitäten inne. Ein geschlechtersensibler Sportunterricht bietet die Möglichkeit, alltägliche Praxen sensibel zu reflektieren und die genannten Potentiale zu nutzen. Ein solcher Unterricht lässt die Schülerinnen und Schülern die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur als gesellschaftlich gewordenes, mit spezifischem Sinn und Bedeutungen belegtes und sich potentiell weiterentwickelndes Phänomen erkennen. Bewegungsbezogene Bildung bedeutet in diesem Sinne ganz wesentlich das Erfahren eigenen Sich-Bewegens, das Eingebunden-Sein in das gesellschaftlich Gewordene, aber potentiell auch die Erfahrung des darin Fremdwerdens, des Überschreitens bewegungskultureller Vorentwürfe und des Entwerfens, Explorierens und Aneignens individueller Bewegungspraxen. Für den Umgang mit Geschlecht bedeutet das, dass die in weiten Teilen zweigeschlechtlich konzipierte Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur als etwas Veränderbares erkannt und zur Disposition gestellt wird. Kinder und Jugendliche sollen insofern Mündigkeit erlangen, als sie sich gegenüber den tradierten kulturellen Mustern individuell positionieren. Im Anschluss an diese Überlegungen widmen sich die in diesem Band versammelten Beiträge der Bedeutung bewegungsbezogener Bildung im Hinblick auf Fragen des Geschlechterdiskurses. Eine besondere Berücksichtigung finden dabei Beiträge, die empirische Ansätze und Ergebnisse im Themenfeld präsentieren und/oder hinterfragen.

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2011

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