Konrad Mehus
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Konrad Mehus zählt seit Ende der 1960er Jahre zu den Protagonisten der norwegischen Schmuckkunst. Künstlerische Absicht und Inhalt stehen in seinen Arbeiten über praktischer Nutzung und Funktion. Mehus’ Objekte erweiterten die Vorstellung dessen, was Schmuck sein kann: nicht nur Dekoration, sondern vielmehr Mittel der Kommunikation. Mit Silber als Material und Schmuck als Medium erzählt Mehus Geschichten mit sozialer Relevanz und politischem Witz. Eine an Metaphern und Symbolen reiche Sprache ist kennzeichnend für Konrad Mehus: So wecken etwa Miniaturporträts typischer Inneinrichtungen der 1950er Jahre nicht nur Erinnerungen, sondern stehen für den Wiederaufbau der Nachkriegszeit und die Verbesserung der allgemeinen Wohnverhältnisse – ein zentrales Anliegen der norwegischen Wohlfahrtspolitik. Mehus’ Arbeiten zeichnen sich durch Humor und Wärme, aber auch Ironie und persönliche Distanz aus. Es geht ihm um die Kommentierung zeitgenössischer Themen und Trends. So verweisen vergoldete Valium-Schachteln etwa auf die Zunahme psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft. Die Verwendung von Silber für so banale Motive wie eine Medikamentenschachtel ist genauso ungewöhnlich in der Schmuckkunst wie das Erzählen über die eigene Person. Konrad Mehus verbindet solcherart Kunst, Alltag und Leben. Verbindungen, die durch das Tragen des Schmucks verstärkt werden, durch das Mehus’ Geschichten aktiviert und in den unterschiedlichsten sozialen Kon texten zur Schau gestellt werden.