Die Physiologin Margarete Traube-Mengarini
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Margarete Traube-Mengarini (1856–1912) gehörte zur ersten Generation weiblicher Forscher im Zeitalter der modernen Naturwissenschaft. Promoviert 1883 in Rom, wo das Frauenstudium seit 1876 gestattet war, durfte die Tochter des Charité-Professors Louis Traube, vor den männlichen Kommilitonen hinter einem Paravent versteckt, Vorlesungen bei dem berühmten Physiologen Emil Du Bois-Reymond in Berlin hören. Zu diesem Zeitpunkt waren Frauen in der deutschen Hauptstadt vom Studium sowie von der Gasthörerschaft ausgeschlossen. Der hier anhand ihres autobiographischen Nachlasses, ihrer Fachpublikationen sowie ihres Briefwechsels mit wichtigen Vertretern der deutschen Wissenschaft unternommene Versuch einer Würdigung dieser für Frauen ihrer Generation einzigartigen wissenschaftlichen Leistung schildert zugleich die Situation der höheren Frauenbildung am Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland und Europa. Die Biographie einer Pionierin der Wissenschaft gibt Einblicke in das verzweigte Netz weiblicher Forscher um 1900 und in die bislang wenig beachteten deutsch-italienischen Wissenschaftsbeziehungen.