Kommunikation und Öffentlichkeit
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Diskussionen über den vermeintlichen Verfall der Sprache haben in Deutschland eine lange Tradition. Seit einigen Jahren ist die Sprachverfallsthese nun erneut in den Fokus öffentlicher Auseinandersetzungen gerückt: Autoren wie Bastian Sick oder Dieter E. Zimmer bringen mit großem Erfolg ihre Ansichten zur „Verlotterung der Sprache“ an die Öffentlichkeit. Aus linguistischer Perspektive kann die populäre Verfallsthese nicht bestätigt werden; allerdings wirft das diskursive Ereignis einer erneuten Sprachverfallsdebatte Fragen nach der Beständigkeit und Veränderbarkeit von Sprachnormen und deren deskriptiver Fundierung auf und stellt in diesem Sinne eine Herausforderung für die Sprachwissenschaft dar. Hier genau setzt der Sammelband „Kommunikation und Öffentlichkeit“ an. Er ist in fünf thematische Bereiche gegliedert, die in Bezug auf den Normendiskurs in besonderem Maße von wissenschaftlichem Interesse sind und im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen deskriptiven und normativen Aspekten eine Vielzahl von Ansatzpunkten liefern: I. Theorie und Praxis kommunikativ-sprachlicher Normbildungsprozesse, II. Mündlichkeit und Schriftlichkeit, III. Schulische Kommunikation, IV. Mediale Kommunikation, V. Berufsfeldbezogene Gesprächsforschung