„A sea of troubles“ – maritime Sprachbilder in den Dramen Shakespeares und seiner Zeitgenossen
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How from the finny subject of the sea These fishers tell the infirmities of men (Pericles, II, i, 50-51) Der Sieg über die spanische Armada, die Entdeckung neuer Kontinente sowie deren Kolonialisierung und die Verheißungen der Reichtümer Indiens - die Zeit Shakespeares war eine Epoche, in welcher Meer und Seefahrt wie zu keiner anderen Zeit vorher die Geschicke der englischen Nation bestimmten. Die hier stattfindenden Paradigmenwechseln in ökonomischen, sozio-politischen und wissenschaftlichen Bereichen eines Staatsgebildes dürften dabei auch gravierende Auswirkungen auf das OEuvre der Schriftsteller dieser Ära gehabt haben. Ausgehend von dieser Hypothese untersucht Christof Rickert in dieser Abhandlung die Shakespeare-Dramen und 199 weitere Schauspiele dieser Epoche auf maritime und nische Sprachbilder. Das Ergebnis dieser Studie ist ein beinahe lückenloses Korpus all dessen, was im Drama der elisabethanischen Epoche durch maritime Metaphern, Metonymien oder Similes versprachbildlicht wurde. Die bei dieser Untersuchung sichtbar werdenden Sprachbildstrukturen, erfahren eine hermeneutische Analyse und werden unter tiefenpsychologischen Gesichtspunkten interpretiert. So ermöglicht die Untersuchung dieser „Topographie des maritim Denkbaren“ nicht nur Rückschlüsse auf allgemein-gesellschaftliche Wert- und Normenparadigmen der Shakespeare-Zeit, sondern auch auf individuelle Wahrnehmungsmuster und Sinngebungsmechanismen der Autoren. Diese Vorgehensweise führt dabei nicht nur zu einem vertieften Verständnis des elisabethanischen Dramas, sondern erweist sich auch als adäquates Mittel zur Bewertung der literarischen Innovationsfähigkeit Shakespeares und seiner Zeitgenossen. Hier werden die sprachbildlich vermittelten Wertvorstellungen der zeitgenössischen Autoren zielführend als eine Kontrastfolie mit der maritimen Bildlichkeit Shakespeares in Beziehung gesetzt.