Recht, Rechter, Rechtsextremismus
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Mit der rechtlichen Anerkennung von subkulturellen Jugendgruppen Mitte der 1980er Jahre eröffnet sich in Russland ein bis dahin unbekanntes Spektrum politischer und gesellschaftlicher Handlungsspielräume. Glasnost und Perestrojka sowie die politischen Unruhen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und ihrer Staatsideologie begünstigen Anfang der 1990er Jahre nicht nur den Zugang rechtsextremistischer, rechtspopulistischer und nationalistischer Strömungen in Politik und Gesellschaft, sondern auch die Herausbildung einer nationalistischen Jugend- bzw. Gegenkultur. Während der rechtsorientierte Diskurs im politischen Establishment überschaubar bleibt, entwickelt sich auf den Straßen Russlands die rechtsextreme Jugendkultur zu einer schwer kontrollierbaren Bewegung, die von Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt geprägt ist. In ihrer Studie verschafft Doreen Kelimes dem Leser einen Einblick in die rechtsextreme Lebenswelt zahlreicher russischer Jugendlicher und die Vielgesichtigkeit dieser politischen, kulturellen und sozialen Strömung. Kelimes analysiert, ob sich der Rechtsextremismus im heutigen Russland auf den jugend- oder subkulturellen Bereich begrenzt oder ob dieser bereits im jugendlichen und gesellschaftspolitischen Mainstream verankert ist.