Zahn-Medizin-Ethik
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Zahnärztinnen und Zahnärzte sehen sich in ihren Praxen täglich mit unterschiedlichsten Interessenssphären konfrontiert. Dies betrifft zunächst unsere Patienten: Ist deren Erwartungshaltung immer identisch mit unseren Vorstellungen von dem, was wir für sie therapeutisch als gut erachten? Reicht allein medizinische Indikation, um dem Patienten in seiner Komplexität gerecht zu werden? Dem gegenüber die strukturellen Bedingungen unseres Gesundheitswesens: Sie binden die Profession in einen Kokon gesetzlicher Vorgaben, aufgrund derer Leistungen bewertet, limitiert und budgetiert werden. Der Zweck, die gesundheitliche Grundversorgung ganzer Bevölkerungsteile sicher zu stellen, steht daher nicht selten im Widerspruch zur genuinen klinischen Zielsetzung, für den einzelnen Patienten eine bestmögliche Versorgung zu erreichen. Voneinander abweichende Interessen und Grundhaltungen können Konfliktpotential bergen, oder zumindest Regelungsbedarf implizieren. Von welchen Prinzipien, von welchen Werten lassen wir uns leiten, um - angesichts einer Pluralität von Auffassungen - mögliche Konflikte als solche wahrnehmen und uns mit ihnen konstruktiv auseinandersetzen zu können? Mit diesem Buch soll versucht werden, aus der Perspektive des Niedergelassenen die Notwendigkeit einer Sensibilisierung für ethische Implikationen aus zahnärztlicher Praxis zu verdeutlichen, sowie handlungsleitende Hilfestellungen zu skizzieren, nach denen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Falle konkurrierender Handlungsoptionen reflektierte und begründete Entscheidungen treffen, danach handeln und die Folgen ihres Handelns vertreten können.