Oikeiosis and the natural basis of morality
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The strong influence of Stoicism on the ethical, juridical and political thought of Modernity is a well known fact. Within the framework of Stoic naturalism, the doctrine of oikeiosis plays a key role, combining two different approaches: on the one hand, that which attends to the natural constitution of the living being, its basic vital impulses and its most elemental perceptive and cognitive capacities; on the other, that which emphasizes the specific explanation of animal behavior, in the first place, and of human behavior, in the second, also from the point of view of that which must count as “good”, and not just in a purely biological or vital sense, but also, in the case of the human being, in a specifically moral one. The articles gathered in the present volume seek to contribute to the ongoing discussion concerning the theoretical possibilities offered by the explanatory model developed by the Stoics, highlighting, at the same time, its notable productivity, as this was made manifest in the long and complex process of reception and reworking which culminated in Modernity. Der große Einfluss des Stoizismus auf das ethische, juristische und politische Denken der Neuzeit ist eine wohlbekannte Tatsache. Im Rahmen des stoischen Naturalismus spielt die Lehre der oikeiosis eine Schlüsselrolle. Sie verbindet zwei verschiedene Ansätze: einerseits nimmt sie die natürliche Konstitution des Lebewesens in den Blick, seine grundlegenden vitalen Impulse und elementaren Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeiten; andererseits betont sie die spezifische Erklärung zuvörderst des tierischen und in zweiter Linie des menschlichen Verhaltens, auch unter dem Gesichtspunkt dessen, was als „gut“ zu gelten hat, und zwar nicht nur in einem rein biologischen oder vitalen Sinn, sondern auch, hinsichtlich des Menschen, in einem spezifisch moralischen Sinn. Die im vorliegenden Band versammelten Aufsätze wollen einen Beitrag leisten zu der anhaltenden Diskussion über die theoretischen Möglichkeiten, die das von den Stoikern entwickelte Erklärungsmodell anbietet. Gleichzeitig soll die bemerkenswerte Produktivität dieses Modells beleuchtet werden, wie sie sich in dem langen, komplexen Prozess der Rezeption und Umarbeitung offenbart, der in der Neuzeit seinen Höhepunkt erreicht.