Unsichtbar und ungesehen
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Als wohnungslos gilt in Deutschland, wer nicht über einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum verfügt. Da es in Deutschland keine bundeseinheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung auf gesetzlicher Grundlage gibt, kann die Anzahl wohnungsloser Menschen nur geschätzt werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass es in der Bundesrepublik bis zum Jahr 2015 ca. 270.000280.000 Betroffene gibt, ein Viertel davon sind Frauen. Während wohnungslose Frauen seit den 1990er Jahren im Fokus empirischer, zumeist rekonstruktiver Forschung stehen, ist über die Situation wohnungsloser Mütter kaum etwas bekannt. In der wissenschaftlichen Literatur existieren derzeit keine aktuellen Studien, die sich explizit mit der Situation wohnungsloser Mütter im Hilfesystem befassen und Auskunft über Ursachen der Wohnungslosigkeit und Ansätze zu einer bedarfsgerechten Versorgung gegeben. Die vorliegende Publikation schließt erstmals diese Lücke und beschreibt Ergebnisse einer Berliner Studie zur komplexen Problematik wohnungsloser Mütter und ihrer Kinder. Die vorliegende Publikation beleuchtet dabei sowohl die theoretische Fundierung des Forschungsfeldes als auch eine „Außensicht“ mithilfe von Expert(inn)en-Interviews sowie eine „Innensicht“ im Rahmen einer quantitativen Querschnittstudie betroffener wohnungsloser Frauen mit minderjährigen Kindern.