In Farbe
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Es war Josef Albers, der die farbigen Wechselwirkungen als Maler grundlegend erforscht hat. Die in Berlin lebende Künstlerin Elisabeth Sonneck nimmt die Relativität der Farbe zum Ausgangspunkt und verbindet Malerei dialogisch mit dem realen Raum. Man erlebe Farbe nicht rein optisch, sagt sie, sondern im Verbund von Ort, Zeit und Person. Für die 1962 geborene Künstlerin ist die Malerei sowohl ein Instrument der Recherche als auch der unmittelbaren Erfahrung. Ihre Arbeiten zeigen den Prozess des Malens und der Farberzeugung. Die vielfach übereinander gelagerten, halbtransparenten, teils minimal seitlich versetzten Farbbahnen ihrer Bilder sind in langsamer, freihändiger Bewegung mit Pinseln immer derselben Breite gemalt. Dabei entsprechen die stets quadratischen Formate exakt ihrer körperlichen Reichweite. Elisabeth Sonnecks Raummalerei und Farb-Installation nimmt die jeweilige architektonische Konstellation auf und übersetzt die Maße in farbige Rhythmen. Diese Arbeiten werden eigens für den Ort geschaffen und sind meist temporär. Zudem gehen Sonnecks Farbräume auf den spezifischen Ort ein, indem sie auch vorgefundene Merkmale wie Gebrauchsspuren, abfallende Böden oder einen Riss in der Wand einbeziehen. „Neigung 13%“ oder „Temperaturen in Schinkels Blau“ heißen ihre Werke im Hinblick auf die Besonderheiten des Ortes, für den sie entstanden sind. Sie erweitern die Proportionen des Raumes um die Dynamik der Farbe.