Kunst & Albers, die Kaufhauskönige von Wladiwostok
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1864 begründeten die gebürtigen Hamburger Gustav Kunst und Gustav Albers ihr Handelshaus in Wladiwostok. Zur damaligen Zeit kaum besiedelt, blühte die Stadt mit dem Bau der Sibirischen Eisenbahn auf, und aus der einfachen Gemischtwarenhandlung wurde ein Handelsimperium mit über 30 Filialen. Hier gab es alles, von der Nähnadel bis hin zur Lokmotive. Es wurde mit Landmaschinen aus Mannheim, Bier aus München, französischem Champagner, Pariser Mode und amerikanischem Mehl gehandelt. Das Unternehmen war zugleich Bankhaus, Reederei und Versicherungsgesellschaft. Kunst & Albers überstand interne Machtkämpfe und politische Umwälzungen, bis die Lage nach dem Ersten Weltkrieg die beteiligten Kaufmannsfamilien zwang, ihre Geschäfte in Wladiwostok aufzugeben. Lothar Deegs historische Reportage erzählt die abenteuerliche Geschichte eines deutschen Handelshauses in Russisch-Fernost, die zugleich die wechselvolle Entwicklung Russlands widerspiegelt.