Homines Oeconomici

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Was ist Ökonomik und was tut sie? Diese Untersuchung fokussiert das zentrale Modell des Homo oeconomicus und überprüft dessen Annahmen anhand aktueller Forschungsergebnisse aus der Verhaltens-, Neuro-, Institutions- und experimentellen Ökonomik sowie der Wirtschaftssoziologie. Die Kritik am Modell wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, doch eine umfassende Bewertung der Implikationen fehlt bislang. Der erste Teil der Untersuchung fasst diese unterschiedlichen Kritikansätze zusammen. Der zweite Teil analysiert den Homo oeconomicus als zentrales handlungs- und erkenntnisleitendes Modell der Neuzeit und beleuchtet, welche Aspekte der Welt in einer ökonomisch geprägten Epistemologie hervorgehoben werden. Die grundlegenden Annahmen des Modells werden eingehend geprüft, wobei neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass viele dieser Annahmen kritisch zu hinterfragen sind. Es wird aufgezeigt, dass nur drei Annahmen für das Modell unabdingbar sind. Das Modell des Homo oeconomicus ist ein kontingentes Erklärungsmodell, das spezifische Situationen beschreibt, die auch anders erfasst werden könnten. Diese Reduktion der Welt auf bestimmte Aspekte wird als Abstraktion verstanden, die nur unter bestimmten Annahmen gültig ist. Dennoch prägt das Modell als epistemisches Konzept Lebenswirklichkeiten, in denen der Hinweis auf die Kontingenz der Annahmen oft verloren geht. Die Untersuchung fragt, welche Welt durch das Modell beobachtbar wir