Cool aussehen
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Jugendkulturen machen Mode. Styling wird zu einer Form des Protests: Das Auftauchen jugendkultureller Moden nach dem Ende des 2. Weltkriegs zeigte auf neue und spektakuläre Weise das subversive Potenzial von Kleidung. Die bedingungslose Eleganz von Punks, Rockern, Poppern oder Mods prägte einen neuen Stilbegriff, der nicht für Geld zu haben ist, sondern Attitüde und Mut erfordert. Die Mode-Industrie bedient sich in den letzten drei Jahrzehnten ausgiebig bei den Jugendkulturen. Kaum ein Designer zwischen Mailand und New York, dessen Entwürfe ohne ein Zitat „von der Straße“ auskommen. So werden vormals marginalisierte Jugendliche zu Trendsettern stilisiert, von deren Glaubwürdigkeit, Kreativität und Wildheit man sich gerne etwas ausborgt. Die Mode der Jugendkulturen ist alles andere als ein Oberflächen-Phänomen: Widersprüche werden offen gelegt und neue ästhetische Utopien entworfen. Generations-, Klassen- und Gender-Konflikte werden aufgelöst, umgedeutet oder neu zusammengesetzt. Man muss davon ausgehen, dass es für die konsequente (Stil-) Verweigerung, die diese Jugendlichen zur Schau tragen, gute Gründe gibt. Es lohnt sich, genau hinzuschauen. In diesem Buch untersuchen 22 Autoren und Autorinne mit Szene-Affinität die Bedeutung vergangener und aktueller jugendkultureller Moden und die Mechanismen ihrer kulturellen Vereinnahmung.