Studien zur Musikgeschichte Bückeburgs vom 16. bis zum 20. Jahrhundert
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Wie in allen Gegenden Deutschlands so wurde auch im Schaumburger Land schon immer Musik gemacht, sei es in der einfachen Weise der Volksmusik oder aufwendiger in den Städten und in der Kirche, vor allem aber am Hofe der regierenden Fürsten. Früher wie heute singt eine Mutter ihr kleines Kind in den Schlaf, tröstet es singend. Beim Reigen, Fangen und Ballspielen singen die Kinder. Beim Gottesdienst, zur Taufe, Hochzeit und Beerdigung erklingen Lieder. Stadt und Land haben viele Gründe zu feiern, zu singen und zu spielen und zu tanzen. Auf dem Dorf wurde einst in den Spinnstuben erzählt und gesungen. Bei der Arbeit, beim Melken, Schlachten und Ernten kannten die Bauern Lieder, Tänze und Umzüge. Noch heute wird das Erntefest (Arnebeer) ausführlich gefeiert. Tänze in der schönen schwarzweißroten Tracht erfreuen auch die Zuschauer. Dazu gehört eine Musik, die von Bass, Handharmonika, Klarinette und Posaune oder Geige gespielt wird. Nach der Reformation wurden bis in viele Dörfer hinein Schulen gegründet. Solange die Kirchen für die Schulen sorgten, bereitete der Lehrer in den Klassen das Singen für den Gottesdienst vor. Bis in jedem Hause ein Gesangbuch vorhanden war, brachte der Lehrer den Leuten das Singen der Choräle mit Hilfe der Kinder bei. Gab es in der Kirche eine Orgel, so spielte der Lehrer darauf nur den Eingang und Ausgang sowie die eine und andere Liedstrophe im Wechsel mit der Gemeinde In den Städten wurde aufwendiger musiziert, sei es in der Schule und Kirche und bei Bürgerfesten. Die vom Musiklehrer eingeübten Chorgesänge waren bisweilen schwierigere, kunstvolle Kompositionen. Früh gab es in den Kirchen Orgeln (15./16. Jh.); so in den Klosterkirchen von Obernkirchen (15. Jh.), Fischbeck (1510) und Möllenbeck (vor 1559). Im 16. und 17. Jahrhundert folgten größere Orgeln mit Pedal und oft kostbar gestaltetem Prospekt (Ansichtsseite) nach, so in St. Martini/Stadthagen (1559), in der Stadtkirche Bückeburg (1615), in St. Nicolai/Rinteln (1621). Die Autorin beginnt ihre Studien über Musik im Schaumburger Land im 16. Jahrhundert und führt sie bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Schwerpunkte ihrer Untersuchungen bilden Hofmusik, Orgelbau und Kirchenmusik.