Der Kontrakt des Zeichners mit der Medizin
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„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Für die Anatomie bedeutet das: Funktion, Lagebeziehungen unterschiedlicher Teile und gegebenenfalls die Mechanik werden direkt und ohne wortreiche Erklärungen anschaulich und begreifbar gemacht. Der Anatom Jean-Marc Bourgery und der Zeichner Nicolas-Henri Jacob schufen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein opulentes Tafelwerk, das sowohl als Höhepunkt der Anatomie als auch der Kunst der Lithografie gilt. Nichts weniger als die ideale Synergie zwischen Kunst und Wissenschaft war das Ziel jahrzehntelanger Zusammenarbeit. Die Autorin legt erstmals eine umfassende Forschungsarbeit zu diesem wegweisenden Werk der medizinischen Bildgebung vor und erläutert Kriterien, die die Darstellung des menschlichen Körpers bis heute prägen. Mit bildwissenschaftlichem Blick werden Funktionen, visuelle Konzeptionen und medizinische Botschaften der Bildtafeln untersucht und medizinhistorisch eingeordnet. Ein Bilderbogen, der die neuzeitliche Anatomie von Vesal bis Gunther von Hagens berücksichtigt. Der Band ist darüber hinaus ein innovativer Beitrag zur Wirkungsgeschichte und Deutung von Werken der medizinischen Bildgebung. Grenzbereiche der Disziplinen Kunstgeschichte, Medizin, Medizingeschichte und Medienkunde sind berücksichtigt. Das Buch enthält insgesamt 148 Abbildungen, davon 44 in Farbe.