Arno Holz
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In der Literaturwissenschaft wurde Arno Holzens mittlerem und spätem Werk seit jeher ein besonderer Stellenwert beigemessen. Als Dichter des Monumentalwerks , Phantasus’, als Darwinist, Evolutionstheoretiker, Verfechter der , Neuen Wortkunst’ und Schöpfer naturalistischer Dramen und Prosaskizzen, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, wurde Holz häufig diskutiert. Die ersten Schaffensjahre wurden hingegen bis an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt, was dem quasi selbstzensorischen Umgang des Autors mit dem eigenen Werk entspricht: Weder die Werkausgabe letzter Hand noch die posthum besorgte ‚Gesamtausgabe' enthält das frühe Werk vor 1886. Holz selbst implementierte die frühe Schaffensperiode nur punktuell in spätere Werke und ironisierte die Dichteranfänge immer wieder, was ebenfalls einer Abkoppelung vom Gesamtwerk gleichkommt. Die vorliegende Arbeit verfolgt eine andere Perspektivierung. Die kaum bekannten Arbeiten aus der Zeit zwischen 1881 und 1885, etwa das als Fragment erhaltene Manuskript , Spielmannsweisen’, die erste gedruckte Gedichtsammlung , Klinginsherz!’ und der mit dem langjährigen Freund Oskar Jerschke gemeinschaftlich herausgegebene Gedichtband , Deutsche Weisen’, werden in größere werkgeschichtliche, biografische und kulturelle Zusammenhänge eingeordnet. Ferner wird das Bemühen eines Jungdichters um literarische Öffentlichkeit, dessen derzeitiges Dichtungs- und Dichterverständnis sowie das literarisch-kulturelle Leben Berlins, an dem der junge Holz zu dieser Zeit partizipierte, untersucht und dokumentiert. Vor dem Hintergrund der Auswertung von Archiv- und Zeitschriftenmaterial verspricht die im Jahr des 150. Dichtergeburtstages erscheinende Arbeit eine erweiterte Perspektive auf das Gesamtwerk Arno Holzens.