100 Jahre Pop
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Üblicherweise beginnt die Geschichtsschreibung über Populäre Musik mit dem Rock'n'Roll, Elvis Presley, Bill Haley und den Halbstarkenkrawallen in den 1950er Jahren. Dieser Band setzt früher an, in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg, als das Grammophon und die ersten Schallplattenimporte aus den USA Ragtime und Shimmy nach Europa brachten. Erste Momente von Massenkultur und Kollektivkonsum entstehen in den Großstädten Berlin oder Paris, in den 1920ern kommen die Revuen, der Swing, der Tonfilm und das Radio dazu. Der neue Sound des Jahrhunderts verbreitet sich rasant und prägt von diesem Augenblick an Alltagswelt und Lifestyle, mehrere Medienrevolutionen schließen sich an: Stars werden gemacht und vermarktet, in Hollywood läuft die Filmbranche auf Hochtouren, die Unterhaltungsindustrie breitet sich via Schallplatte und Film (später Single, Kassettenrekorder, CD und digitalem Audiofile, Internet) in immer atemberaubendem Tempo über den ganzen Globus aus. Dieser Band für musik-, medien- und kulturwissenschaftlich Interessierte macht an den zentralen Schnittstellen dieser Entwicklung Halt und beschreibt sie in essayistischer Form: Die Karriere der Comedian Harmonists, Friedrich Holländers 'Tingel Tangel' in Hollywood, die Musik der Beat-Poeten, Aufstieg und Fall des Hamburger 'Star-Club', Woodstock und Wattstaxx und das Ende der Love Parade. Typische Pop-Tragödien finden Beachtung, weil die explosive Mischung aus Erfolgsdruck, Kommerz, Drogenkonsum und künstlerischer Depression einige in den frühen Tod trieb. Ebenso ist der dramatische Wandel von Frauenbildern in der Popszene Thema oder die 'Neverending Tour' von Bob Dylan. Allesamt Streiflichter aus hundert Jahren Pop, die zur vertiefenden Recherche und zu weiterer Forschung einladen wollen.