Kognitive Effekte regelmäßiger Bewegung im Schulalltag
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Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Überprüfung der Qualität des Projektes „Bewegte Schule“ durch das Einbeziehen physiologischer Messverfahren. Durch die Integration der Neurowissenschaft konnten die Erkenntnisse der Bewegungspädagogik bezüglich des Schulalltags erweitert und entsprechende praxisrelevante Ableitungen herausgearbeitet werden. In einer Literaturanalyse erfolgte zunächst die Darstellung des Zusammenhangs zwischen körperlicher Aktivität und Kognition. Im Anschluss wurde das Konzept der bewegten Schule genauer erläutert und bisherige projektbezogene Untersuchungen skizziert. Die empirische Untersuchung beinhaltete eine zweijährige Längsschnittuntersuchung mit drei Messzeitpunkten bei 67 Grundschülern einer bewegten Schule sowie 70 Kindern einer Einrichtung mit traditionellem Schulalltag. Darin wurden in einer neu entwickelten Messmethodik die Resultate von kognitiven Leistungen (Schulleistungstest, Aufmerksamkeits-/Belastungstest) und einer motorischen Belastung (Muskelkontraktion im Unterarm) mit medizinischen Parametern (Bestimmung der regionalen und globalen Sauerstoffsättigung sowie der Herzfrequenz durch Nahinfrarotspektroskopie) verglichen. Anhand einer zusätzlichen Querschnittsuntersuchung konnten Aussagen zum Einfluss regelmäßiger Sporttätigkeit getroffen werden. In dieser Forschungsarbeit konnte aufgezeigt werden, dass Lern- und Bildungsprozesse durch die Integration von Bewegung positiv beeinflusst werden und dadurch die kognitive Leistungsfähigkeit gesteigert wird. Dies zeigte sich nicht nur in Resultaten von Leistungstests, sondern vor allem in zerebralen und somatischen Veränderungen des Organismus.