Kreative Pluralität
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Viele Anthropologen stellten früher eine besondere Fähigkeit als den einen, einzigen, charakteristischen Zug heraus, z. B. Vernunft, Sprache, Technik, Kunst und Kultur, symbolische Fähigkeiten sowie den „aufrechten Gang“. Dieser Monopolismus entlarvte sich aber als Dogmatismus. Jede empirische wie auch philosophische Anthropologie muss heute eine Vielfalt von wichtigen und notwendigen Faktoren einbeziehen, pluralistisch sein, z. B. Ergebnisse der neuen Human- und Lebenswissenschaften berücksichtigen. Die „plurale“ philosophische Anthropologie umfasst auch Werte, Ziele, Sinnsetzungen, viele i. e. S. kulturelle und normative Ansätze, jedoch wissenschaftsnah, praxisnah und höherstufig-theoretisch. Nur so können Neuerungen wie die genetische Selbstveränderung, Effekte der Neuro- und Cyber-Technologien sowie der Massenmanipulation bzw. atavistische oder terroristische Ausbrüche unserer „Schimpansenhorden-Natur“ erklärt und im Zaume gehalten werden. Zugleich ist der Mensch das kreative, nach „Höherem“ strebende Wesen, das dynamischer Grundkonstitution bedarf, diese aber zügeln und doch gesellschaftlich fruchtbar nutzen kann – und muss. Das Buch versucht all dies in eine Einheit zu bringen – theoretisch wie praxisorientiert. Als natürliche soziale Kulturwesen sind wir heute mehr denn je gezwungen, den Anderen und der Natur „Mitmensch“, also Gefährte, (Öko-)Partner und „Spiegel“ zu sein.