Zwischen Pygmalion und Gorgo
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Mit Beiträgen von Emil Angehrn, Tibor Bónus, Hajnalka Halász, Zoltán Kékesi, Friedrich Kittler, Zoltán Kulcsár-Szabó, Tamás Lénárt, Csongor LQrincz, Juliane Prade, Attila Simon, Susanne Strätling. Dieser Band formuliert für die Bilddiskussion Angebote, die die bildliche Deixis grundlegender mit deren Zeitlichkeit, besser: Ereignishaftigkeit verbinden, als das meistens der Fall ist. Bildbegriffe eines Nietzsche oder Heidegger haben das bildliche Ereignis zwischen Entbergen und Verbergen situiert und zwar nicht nur von einem perzeptiven Wahrnehmungsmodell, sondern wiederum von deren Geschehenscharakter her. Diese gedankliche Linie verknüpft sich bei Derrida mit dem Konzept einer nicht-graphischen Inskriptionalität (der „Spur“). Die Spur des Bildes wird von einem Ereignis - des Sichtbarwerdens selbst - eingeschrieben, zugleich verharrt sie in einer Latenz, dabei die bildliche Deixis subvertierend. In dieser Latenz des Visuellen verweist die Spur auf ein Rauschen von Geschehen und ihren Kräften, die die Energie des Bildes initiieren, diese zugleich jedoch auf unsichtbare Weise durchkreuzen. Intrikat werden diese Zusammenhänge im sprachlich-textuellen Medium und seinen „Bildern“ als materiellen sowie immateriellen Konstellationen von virtuellen (sprachlichen) Ereignissen - zwischen Verlebendigung (Phänomenalität) und Spurwerdung (Materialität). Über Oppositionen von Leben und Nichtleben, Animierung und Abtöten hinaus interessiert hier das (textuell-mediale) Bild als das Medium eines genuinen Überlebens. Hierbei steht die Rolle der textualisierten Sprache im Vordergrund, da im genannten Medium das Lesen entscheidend wird. In diesem Sinne versteht sich der vorliegende Band vor allem als einen Beitrag zu dem noch sicherlich nicht ausgeschöpften Thema „Lesen der Bilder“.