Looking at a most wanted man
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Bezeichnenderweise am 11. September 2014 hat der neue Film von Anton Corbijn, ein Spionage- und Agententhriller nach dem Roman A Most Wanted Man (unter dem Titel Marionetten 2008 auf Deutsch erschienen) von John le Carré, seine Deutschlandpremiere. Zwei berühmte Namen, die viel versprechen: Anton Corbijn, der 1955 in Holland geborene Star-Photograph und Filmemacher, und John le Carré (geb. 1931), britischer Ex-Agent und Bestseller-Autor – eine Kombination, die Spannung und psychologischen Tiefgang, umgesetzt in spektakuläre Bilder, garantiert. Ein dritter prominenter Name muss in memoriam erwähnt werden: Philip Seymour Hoffman, Oscar-Gewinner 2006 für Capote, spielt die Hauptrolle; er starb im Februar dieses Jahres an einer Überdosis, es war sein vorletzter Film. In A Most Wanted Man geht es um den „Krieg gegen den Terror“, der im Umfeld der Anschläge vom 11. September eine maßgebliche und zunehmend düstere Rolle spielt. Schauplatz ist Hamburg, wo der Film im vergangenen Jahr gedreht wurde. Neben Philip Seymour Hoffman sind in weiteren Hauptrollen Rachel McAdams, Willem Dafoe, Robin Wright und Nina Hoss zu sehen sowie eine ganze Riege deutscher Schauspielgrößen von Daniel Brühl bis Rainer Bock. Herbert Grönemeyer schrieb nicht nur die Filmmusik, sondern übernahm diesmal auch eine Rolle. Wie schon bei seinen ersten beiden Kinofilmen (Control und The American) hat Anton Corbijn eigene Dokumentaraufnahmen von den Dreharbeiten zu einem Film- und Photobuch der Extraklasse verschmolzen, in dem „Facts and Fictions“ vor dem realen Stadtbild Hamburgs eindrucksvoll zur Geltung kommen.