Ein Verfahren zur Reduzierung der Welligkeit von Gewebekanten
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Das Weben ist eines der ältesten und bedeutendsten Verfahren zur textilen Flächenherstellung. Einige der ältesten gewebeähnlichen Strukturen sind über 12.000 Jahre alt. Den ältesten in Europa gefundenen Geweben wird immerhin ein Alter von ca. 6.000 Jahre zugemessen. Erste Abbildungen des Webprozesses stammen aus Ägypten und sind ca. 4.000 Jahre alt. Seitdem wurden viele weitere Flächenherstellungsverfahren erfunden. Dennoch hat sich die Bedeutung des Webens bis heute erhalten. Jährlich werden derzeit über vier Millionen Tonne Gewebe produziert. Dazu kommen mehr als zwei Millionen Webmaschinen zum Einsatz. Neben einer hohen Produktivität der Webmaschinen ist insbesondere eine hohe Produktqualität wichtig. Diese wird durch Gewebefehler gemindert. Neben räumlich begrenzten Gewebefehlern, wie beispielsweise Kettfadenbrüchen, treten auch flächige Fehler auf. Hierzu zählt auch die sogenannte Kantenwelligkeit. Bereits beim Weben fällt diese durch geringe Kettfadenzugkräfte am Warenrand auf. In der Warenschau, Veredelung und Konfektion liegt das Gewebe in der Regel ausgebreitet vor. Ist die Gewebemitte eben, kräuselt sich der Geweberand. Die hierbei auftretende Welligkeit führt zu Produkt- und Prozessfehlern, wie beispielsweise irreversibler Faltenbildung, ungleichmäßiger Beschichtung oder Zuschnittfehlern. Insbesondere bei hochpreisigen technischen Textilien, wie etwa Beschichtungsträgern, führt dies zu großflächigem Kantenabfall, Reklamationen oder Ausschussware. Die Kantenwelligkeit wird zwar subjektiv als Fehler erfasst, kann jedoch bisher nicht quantifiziert werden. Eine ausreichende Beeinflussung der Kantenwelligkeit ist bisher nicht zufriedenstellend möglich. Das Ziel dieser Arbeit ist daher einerseits ein Prüfverfahren zur objektiven Quantifizierung sowie andererseits ein geeignetes Verfahren zur Beeinflussung der Kantenwelligkeit zu entwickeln.