Empirische Analyse der ökonomischen Auswirkungen von drei Aspekten der externen Rechnungslegung - freiwilliger Publizität, Ergebnisglättung und realer Bilanzpolitik
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Vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulierungsdichte ist ein Verständnis der Wirkungsweise von rechnungslegungsbezogenen Entscheidungen auf den Kapitalmarkt von entscheidender Bedeutung. Das vorliegende Buch befasst sich mit der Untersuchung der ökonomischen Auswirkungen von verschiedenen Ausprägungen der externen Rechnungslegung. Anhand dreier eigenständiger empirischer Studien wird ein breites Spektrum von ökonomischen Auswirkungen analysiert, die von der Bereitstellung von freiwilligen Informationen, der Glättung von Ergebnissen im Zeitverlauf sowie von der Ergebnissteuerung durch reale bilanzpolitische Massnahmen ausgehen. Die erste Studie untersucht den Wirkungszusammenhang zwischen freiwilliger Publizität und der Informationsasymmetrie im Kapitalmarkt. Auf Basis der Analyse des Publizitätsverhaltens von börsenkotierten Unternehmen zeigt sich eine negative Beziehung zwischen dem mittels eines Geschäftsberichte-Ratings erfassten Niveaus der freiwilligen Publizität und der Informationsasymmetrie. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass über den Geschäftsbericht freiwillig allen Investoren zugänglich gemachte Informationen die asymmetrische Informationsverteilung zwischen den Kapitalmarktteilnehmern vermindern und damit zu einer Senkung der Eigenkapitalkosten beitragen können. Die zweite Studie untersucht die Kapitalmarkteffekte, die von Ergebnisglättungsmassnahmen ausgehen. In der bisherigen Forschung gibt es keinen theoretischen und empirischen Konsens darüber, ob Ergebnisglättung eine informative Wirkung auf die Rechnungslegungsadressaten hat oder ob dieses Verhalten im Gegenteil vorhandene Informationsasymmetrien verschärft. Die Resultate der Analyse zeigen, dass zwei gegenläufige Effekte von Ergebnisglättung zu beobachten sind. Einerseits erhöht eine Glättung der Ergebnisse auf Basis der zugrundeliegenden operativen Entwicklung der Unternehmen die Transparenz auf dem Kapitalmarkt. Andererseits erhöht eine Glättung der Gewinne im Zeitverlauf, die nicht im Einklang mit dem zugrundeliegenden Geschäftsverlauf entsteht und damit potenziell bewusst durch Bilanzpolitik erzielt wurde, die Informationsunsicherheit im Markt, was mit entsprechend negativen Kapitalmarktkonsequenzen wie erhöhter Informationsasymmetrie und tieferer Liquidität der Aktien verbunden ist. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Markt durch Bilanzpolitik herbeigeführte Ergebnisglättung bestraft und zwischen verschiedenen Ursachen von geglätteten Gewinnen unterscheiden kann. Die dritte Studie schliesslich befasst sich mit den ökonomischen Auswirkungen von realer Bilanzpolitik, d. h. der Strukturierung von realen Geschäftstransaktionen im Hinblick auf spezifische Anreize zur Steuerung von auszuweisenden Gewinnen. Der Artikel widmet sich der Fragestellung, ob reale Bilanzpolitik mit vor- oder nachteilhaften ökonomischen Auswirkungen verbunden ist. Die Studie fokussiert sich dabei auf eine spezifische Anreizsituation zur Anwendung von realer Bilanzpolitik - der Vermeidung von Verlusten durch entsprechende Ausgestaltung realer Transaktionen. Die Resultate der durchgeführten Analysen deuten darauf hin, dass die Anwendung realer Bilanzpolitik zum Ausweis von knapp positiven Gewinnen resp. zur Vermeidung von Verlusten von den Kapitalmarktteilnehmern durchsch wird und entsprechend zu nachteiligen ökonomischen Konsequenzen führt.