Erinnerung kartieren?
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Die Nachkriegsgesellschaften müssen sich damit auseinandersetzen, dass ihnen die jüngere Geschichte Bauwerke und historische Stätten hinterlassen hat, deren Bedeutung sich nicht aus eventuellen Kunstwerten ableitet, sondern aus kumuliertem Leiden, aus „Schmerzspuren der Geschichte“ (W. G. Sebald). Solchen Denkmalen, die exemplarisch an den Orten der ehemaligen Konzentrationslager vorliegen, haften neben historischen Zeugniswerten auch vielfältige Erinnerugen an. Nicht zuletzt deshalb stellt sich für Denkmalpfleger die Frage, welche Berücksichtigung die persönlichen Spuren und Quellen in der historischen Bauforschung finden, mithin: ob diese Orte genauso zu behandeln sind wie jedes andere Denkmal auch - wie ein Schloss, eine Brücke, ein Wohnhaus oder eine Industrieanlage. Das Dresdner Expertenhearing vom Januar 2011 hat sich diesen und weiteren Fragen der historischen Bauforschung in ehemaligen Kontentrationslagern angenommen und dabei unter anderem über Möglichkeiten und Grenzen interdisziplinärer Zusammenarbeit diskutiert.