Die Stadt Münster: Ausgrabungen an der Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser
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Die Suche nach den geografischen Anfängen Münsters beschäftigt die Forschung bereits längere Zeit. Seit eine Besiedlung des Domhügels vor dem Bau des Missionsklosters Liudgers ausgeschlossen werden konnte, rückte das linke Ufer der Aa mit dem Stadtteil Überwasser zunehmend in den Fokus. Der Neubau einer Diözesanbibliothek an der 1040 geweihten Stifts- und Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser gab dann 2003 den Anlass zu einer archäologischen Ausgrabung. Im Rahmen dieser Untersuchungen gelang es, die Baugeschichte des Damenstiftes und die Nutzung des Geländes vor der Stiftsgründung zu klären. Neben bedeutenden Befunden sind auch die hohe Anzahl und die Qualität der Funde erwähnenswert, die einen Einblick in das klösterliche Leben geben und die Bedeutung des Stiftes herausstellen. Für die Auswertung des Materials wurden Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen – z. B. Bauforscher, Historiker, Anthropologen oder Archäozoologen – gewonnen. Dadurch konnte ein umfassendes Bild der Entwicklung des Stiftsbezirks gezeichnet werden. Besonders erwähnenswert ist die Beilage 3, mit der erstmals eine Nachzeichnung der ältesten Vogelschau-Ansicht der Stadt Münster von 1636, einer Radierung von Everhard Alerdinck dem Jüngeren, in Originalgröße publiziert wird.