"Liberty! Freedom! Tyranny is dead!"
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Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit wird in der englischen Literaturgeschichte im Allgemeinen im 17. Jahrhundert verortet und vor allem mit John Donne in Verbindung gebracht. Die vorliegende Studie zeigt jedoch anhand exemplarisch gewählter fiktionaler und nicht-fiktionaler Texte, dass eine rege Debatte über die Monarchie und Freiheitsideen schon in der Tudorzeit geführt wurde. Der Fokus der politischen Traktate liegt meist auf einer Einschränkung der königlichen Macht, um eine absolute, potentiell tyrannische Herrschaft zu vermeiden. In Texten wie Thomas Starkeys A Dialogue between Reginald Pole and Thomas Lupset, Sir Thomas Smiths De Republica Anglorum sowie den monarchomachischen Abhandlungen von François Hotman (Franco Gallia), Theodor Beza (De iure magistratuum), Stephanus Junius Brutus (Vindiciae conta tyrannos) und George Buchanan (De iure regni apud Scotos) werden zentrale politische Themen wie die Bedeutung von Ratgebern und Parlament, das Primat des Gesetzes und juristische Traditionen von Freiheitsideen sowie die Frage nach gerechtfertigtem Widerstand diskutiert. Den politischen Schriften werden literarische Texte zur Seite gestellt, die diese Fragen ebenfalls aufgreifen. Während in Thomas Nortons und Thomas Sackvilles Tragödie Gorboduc vor allem die Ratgeber und das Parlament hervorgehoben werden, wendet sich Shakespeare in seinen Königsdramen Richard II und Henry VI, Part 1-3 schweren Krisen der englischen Monarchie zu und thematisiert z. B. die Legitimierung des Königtums, juristische Freiheitstraditionen sowie die potentiellen Gefahren eines Volksaufstandes. Mit Fragen des Widerstandsrechts im Sinne der monarchomachischen Theoretiker setzt sich Shakespeare dezidiert in dem Römerdrama Julius Caesar und in der Tragödie Hamlet auseinander. Auch in Sir Philip Sidneys Arcadia findet eine detaillierte Beschäftigung mit dem Widerstandsrecht und der Debatte über die Monarchie und Freiheitsideen statt.