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Erinnerungen an Gartz

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AuszugIn der zweiten Hälfte der 1990er Jahre waren wir Gartzer Schulen auf der Spur. Unsere Ermittlungen erwiesen sich als durchaus ergiebig, bis gegen Ende der 1920er Jahre die einschlägigen Quellen allmählich versiegten; weder in den Akten des Magistrats zu Gartz im Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald noch in denen des Pfarr- und Ephoral-archivs Gartz/Oder, auch nicht in kleineren Schriften mit Nachrichten aus Gartz fand sich noch brauchbares Material für eine historisch stichhaltige Abhandlung über die weitere Gartzer Schulentwicklung. So kam es denn auch zu dem Untertitel B e i t r a g zur Gartzer Schulgeschichte, womit keineswegs etwa eine falsche Bescheidenheit ausgedrückt wird. Der Untertitel will besagen, das bedeutende Teile der Gartzer Schulgeschichte noch ungeschrieben sind und weitere Beiträge folgen müssten, so über die neue Stadtschule seit 1934 und ihre Fortführung in der DDR als einer zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule bis Anfang der 1990er Jahre. Was dann mit dem Gartzer Schulwesen passierte und noch passiert, muss natürlich auch irgendwann einmal aufgeschrieben werden. Gehörte nun eigentlich die Lehrerbildungsanstalt 1939 bis 1945 ebenfalls zu den Gartzer Schulen, so dass auch über sie geschrieben werden müsste? Es ist doch wohl so gewesen, dass das NS-Regime in der Stadt eine ihm genehme Bildungseinrichtung gründete, die mit dem Ende dieses Regimes keine Existenzberechtigung mehr besaß. Auch waren die Lehrer und Schüler keine Gartzer Leute. Eine G a r t z e r Schule konnte man das so gesehen kaum nennen. Und doch möge man mit der LBA, so die allgemein verwendete Abkürzung für die „Anstalt“, n a c h s i c h t i g sein. Denn mehrere Jahre war sie aus dem Leben der Stadt nicht wegzudenken, weshalb sie es auch verdiente, an sie zu erinnern – so jedenfalls die Meinung von Hans Blume und mir. Eine Geschichte der G a r t z e r LBA, an die wir anfangs dachten, konnte aber auf Grund des erwähnten Materialmangels nicht gelingen. Selbst im einstigen Pommerschen Landesarchiv in Stettin/Szczecin, das wir zweimal aufsuchten und wo wir eine Fülle von einschlägigen Unterlagen vermuteten – wurden doch damals Bildungseinrichtungen in Pommern zumeist von Stettin aus geleitet -, gingen wir bei unseren Recherchen leer aus. So kam es schließlich zu einem längeren Aufsatz, in den wir hauptsächlich unsere eigenen LBA-Erfahrungen einfließen ließen und der Eingang in die Broschüre „750 Jahre Gartz an der Oder“ aus dem Jahre 1996 fand; es ist ein durchaus lesenswerter Beitrag zum Jubiläum der Stadtgründung, worin insbesondere der ausführliche Erlebnisbericht von Hans Blume gefallen kann. Weshalb wir also das Thema „LBA Gartz“ noch einmal aufgegriffen haben? Angeregt durch nunmehr zugängliche Veröffentlichungen über die NS-Lehrerbildungsanstalten, ihre Zielsetzungen und in ihr angewandten Methoden, haben wir unsere Zeit an der LBA noch einmal kritisch durchleuchtet – und so manches erschien uns nun doch in einem anderen Licht. Zum Glück führte unser weiterer Lebensweg damals nicht über Gartz hinaus in das faschistische Elend; dass wir aber überhaupt nach Gartz kamen, war für den einen oder anderen von uns ein glücklicher Umstand – für mich ganz bestimmt (was noch erklärt sein wird).

Parametry

ISBN
9783863873479
Nakladatelství
Mensch-und-Buch-Verl.

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2013

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