Der niedergelassene Vertragsarzt als (un-)tauglicher Täter der Bestechungsdelikte

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In der Strafrechtswissenschaft ist die Fragestellung der vorliegenden Dissertation von großer Bedeutung, da sie untersucht, ob niedergelassene Vertragsärzte unter die Korruptionsdelikte (§§ 299 f., 331 ff. StGB) fallen. Diese Thematik hat sowohl praktische als auch kriminalpolitische Relevanz und bleibt trotz der Entscheidung des Großen Senats in Strafsachen von 2012 aktuell, wie die laufenden Gesetzgebungsversuche zur Korruptionsstrafbarkeit in der gesetzlichen Krankenversicherung verdeutlichen. Die sorgfältige Rekonstruktion der Grundlagen beider Tatbestandsgruppen ist wegweisend für die Diskussion über mögliche Gesetzesänderungen, die derzeit im Deutschen Bundestag erörtert werden. Die Autorin analysiert nicht nur die sozialrechtlichen Grundlagen der vertragsärztlichen Tätigkeit, sondern auch die verschiedenen Kooperationsformen, in denen Unrechtsvereinbarungen entstehen können. Im Fokus der strafrechtsdogmatischen Arbeit stehen grundlegende Auslegungsfragen der Tatbestandsvoraussetzungen des Amtsträgers gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 2c StGB und des Beauftragten in § 299 StGB, während Fragen der Strafwürdigkeit und Strafbedürftigkeit nicht im Mittelpunkt stehen.