Make_shift city
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Öffentliche Sparpolitik und vor allem die wachsende Ressourcenknappheit in den europäischen Städten und Gemeinden haben weitreichende Folgen für den urbanen Raum. Wo ein Mangel an regulären Planungsprozessen herrscht, entstehen Lücken und offene Räume, die eine spontane und informelle urbane Gestaltung ermöglichen: ein Provisorium, ein vorläufiger oder sinnvoller Ersatz für etwas Anderes, für etwas – noch – Fehlendes. Make_Shift City weitet den Begriff des Provisorischen auf urbane Gestaltungsstrategien aus. Dabei geht es um einen Zustand der Unsicherheit, um das Unbeständige, Unperfekte und Unbestimmte, gleichzeitig aber um den gestalterischen Akt der Verschiebung bzw. Neuinterpretation als eine Form von urbanem „Détournement“. Daraus resultiert nicht selten ein Prozess des urbanen Commonings – des Gemeinschaffens: die Neuverhandlung gemeinsamer Räume und Ressourcen. Dieser „Urbanismus der kleinen Taten“ ist Teil einer emanzipatorischen Praxis: ein Neudenken des städtischen Raums und seiner (gesellschaftlichen) Möglichkeiten.