Marktbasierte Klimapolitik in Japan
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Japan, drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, umwelt- und energiepolitischer Vorreiter in den 1960er und 70er Jahren und Mutterland des Kyoto-Protokolls. Wie lässt sich aber die zaghafte heimische Umsetzung klimapolitischer Ziele in Japan, vor allem aber die zurückhaltende Nutzung international bewährter marktwirtschaftlicher Umweltpolitikinstrumente wie den Emissionshandel erklären? Dieser Frage widmet sich der vorliegende Band, indem er die japanische Klimapolitik vor allem in der Kyoto-Erfüllungsperiode 2008-2012 darstellt, ihre Instrumente beschreibt und bewertet und die den klimapolitischen Entscheidungen zugrundeliegende Akteurskonstellationen analysiert. Dabei greift der Band aber nicht allein auf eine individualistisch-ökonomische Perspektive zurück, sondern bezieht auch die den Politikakteuren exogen vorgegebenen gesellschaftlichen Handlungsbedingungen in die Analyse mit ein. Die Untersuchung profitiert dabei von einem praxisnahen qualitativen Untersuchungsdesign, das sich wesentlich auf unmittelbare japanische Datenquellen, Dokumente, Positionspapiere und Experteninterviews stützt. Neben einer induktiven Erweiterung der polit-ökonomischen Theorie liefert der Band damit eine überzeugende Erklärung für das letztliche politische Scheitern klimapolitischer Emissionshandelssysteme in Japan und zeigt zukünftige Wege für die Überwindung von Durchsetzungshemmnissen auf. Der Band richtet sich an klimapolitisch und umweltökonomisch interessierte Leser, die ein Verständnis für die gerade nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima oft exotisch anmutende japanische Energie- und Klimapolitik entwickeln wollen.