Der Linksterrorismus der 1970er-Jahre und die Ordnung der Geschlechter
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Erstmals wird die Genderperspektive auf den Linksterrorismus in einer vergleichenden Perspektive auf Deutschland, Österreich, die Schweiz, die USA und Japan angewandt. Die Beiträge diskutieren geschlechtsspezifische Deutungen des Terrorismus in den 1970er-Jahren. Sie weisen nach, wie stark dabei auf Stereotypen von Weiblichkeit und Männlichkeit zurückgriffen wurde. Wichen männliche Terroristen von vermeintlichen Geschlechternormen ab, zog dies Zuschreibungen von Hypermaskulinität oder Feminisierung nach sich. Terroristinnen hingegen wurde oft ein „unweibliches“ Verhalten attestiert. Bei der Abwehr des Terrorismus reproduzierten sich nicht nur Werte wie Demokratie und Freiheit. Gerade weil sie in den 1970er-Jahren bereits einem radikalen Wandel unterlag, wurde auch die traditionelle bürgerliche Geschlechterordnung mitverhandelt. In dem Band werden innovative Forschungen zu einem Überschneidungfeld unterschiedlicher Wandlungsprozesse vorgestellt. Dabei werden das Selbstverständnis terroristischer Gruppen ebenso thematisiert wie die mediale Wahrnehmung des Terrorismus, die antiterroristische Sicherheitspolitik staatlicher Akteure, die Mobilisierung besorgter männlicher Bürger und die Verarbeitung terroristischer Gewalt in Filmen und in der Literatur.