Vernetzung von Lebensräumen unter Brücken
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BASt 1101: Vernetzung von Lebensräumen unter Brücken – Entwicklung technischer Möglichkeiten O. Sporbeck, H. Meinig, M. Herrmann, D. Ludwig, J. Lüchtemeier 52 S., 18 z. T. farb. Abb., 5 Tab., ISBN 978-3-95606-039-7, 2013, EUR 15,00 Im Rahmen des vorliegenden F+E-Vorhabens wurden vorhandene Brückenbauwerke mit Wasserzuführung unterschiedlicher Konstruktionsweisen auf ihre Effizienz bzgl. der Minderung von Barriere- und Isolationswirkungen für bodengebundene Tierarten sowie bzgl. ihres Kosten-Nutzen-Verhältnisses untersucht. Schwerpunktmäßig standen dabei technische Bewässerungssysteme im Vordergrund. Das Untersuchungsprogramm war so angelegt, dass differenzierte Aussagen für die verwendeten Bewässerungssysteme im Hinblick auf die untersuchten Tiergruppen möglich sind. Es werden Hinweise zu technischen Verbesserungen der Systeme und der Oberflächengestaltung und Substratverwendung unter den Brücken zur Stützung des Passageerfolgs gegeben. An drei Brückenbauwerken wurden unterschiedliche, bisher noch nicht erprobte Bewässerungssysteme installiert, um deren Effekte im Rahmen einer Vorher-Nachher-Untersuchung beurteilen zu können. Die Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden: Beregnungsanlagen sind in der Lage, den Bodenwasserhaushalt unter niedrigen Brücken zu verbessern und die Voraussetzung für eine grasig-krautige Vegetationsdecke zu schaffen. Auch Kombinationen aus baulichen Aufweitungen, der Zuführung von straßenbürtigem Wasser und hoch anstehendem Grundwasser fördern die Vegetationsentwicklung unter Brücken. Zusammen mit flankierenden Maßnahmen (Bodenverbesserungen, Verzicht auf Unterhaltungswege, Eindämmen von Fehlnutzungen) kann die Vegetationsentwicklung und damit die Vernetzungsfunktion der Flächen unter niedrigen Brückenbauwerken weiter verbessert werden. Aufgrund der Herstellungskosten, der Störanfälligkeit, des hohen Wartungsbedarfs und zusätzlicher Instandhaltungs- und Betriebskosten der Beregnungsanlagen empfiehlt sich eine Verwendung nur in speziellen Situationen. Günstiger stellt sich eine Wasserzufuhr durch eine mechanische Verregnung von Straßenabwässern nach etwaiger Vorreinigung dar. Verkehrsbelastungen und wasserrechtliche Vorgaben sind zu beachten.