Globalisierung und Militarisierung
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»Weltfrieden durch Freihandel!« Diese Parole geistert seit Jahrhunderten durch politische Papiere und Reden. Dabei wissen selbst jene, die sie benutzen, dass der Freihandel ein Instrument der Starken zur Eroberung der Märkte der Schwächeren ist. Generalgouverneur Coen schrieb an das Direktorium der Holländisch-Ostindischen Kompanie in Amsterdam, nachdem er das alte Djakarta in Indonesien hatte niederbrennen lassen: »Wir können nicht Handel ohne Krieg und Krieg nicht ohne Handel führen ...« Und auch Goethe wusste: »Krieg, Handel und Piraterie, / Dreieinig sind sie, nicht zu trennen.« Der Historiker Helmut Bock hat die letzten 500 Jahre untersucht, wie das Streben nach einem weltweiten Frieden durch wirtschaftliche Interessen konterkariert wurde. Die »Friedensperspektive«, die von »hirnkranken Patrioten der Mittelklasse Deutschlands« propagiert werde, warnte Karl Marx in seiner zweiten Generalratsadresse an die Internationale Arbeiterassoziation, wäre auch wieder nur Krieg, und dieser, so Friedrich Engels 1888, sei »ein Weltkrieg von einer bisher nie gekannten Ausdehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich untereinander abwürgen und dabei ganz Europa kahl fressen wie noch nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges zusammengedrängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen Kontinent verbreitet.« Am Vorabend des Erinnerns an den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren beschäftigt sich Helmut Bock mit den Worten und den Taten von Friedensstiftern und Heilsbringern in Vergangenheit und Gegenwart.