Der Linie lang
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Nicht, dass Robert Schad keine Erfahrung mit Großprojekten hätte. Gut 50 Skulpturen des Bildhauers finden sich im öffentlichen Raum. Doch das Kunst am Bau-Projekt in Villingen-Schwenningen „Der Linie lang“ ist eine Kategorie ganz eigener Art. Mit gutem Recht hat der Leiter der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen Wendelin Renn es in seinem Textbeitrag als „ein Abenteuer um 20 Tonnen Stahl“ bezeichnet. Nicht weniger wiegt das zweiteilige Werk, das den Vorplatz des Schwarzwald-Baar-Klinikums mit dem eigentlichen Gebäude verbindet und das eigens von Mitarbeitern einer Schiffswerft errichtet wurde. Die Publikation dokumentiert mit zahlreichen Fotografien diesen spannenden Aufbau. Die Monografie ist ganz dieser Skulptur gewidmet, die einerseits in das Oeuvre des 1953 in Ravensburg geborenen Künstlers eingeordnet und die andererseits in ihrem Verhältnis zum Bau des Düsseldorfer Büros TMK Architekten Ingenieure beleuchtet wird. Der Titel der Arbeit „Der Linie lang“ benennt einen wichtigen Aspekt im Werk Robert Schads. Der Künstler bearbeitet oxidierten Cortenstahl derart, dass er seine physische Masse zu verlieren scheint und Linie werden kann. Eine Linie, die tanzt oder die sich – wie bei dieser Skulptur – zu einer Endlosschlaufe fügt. Ihre Entsprechung findet sie in einer zweiten, horizontalen Linie, die auf der Dachkante des Klinikums aufliegt. So sehen Abenteuer in 20 Tonnen Stahl aus.