Für Ruhe und Ordnung
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Das Militär wurde in Deutschland oft eingesetzt, um Aufruhr, Streiks und Hungerrevolten niederzuschlagen. Michael P. Vollert trägt erstmals die folgenreichsten Einsätze zwischen 1820 und 1918 zusammen, analysiert Ursachen, Verläufe und rechtliche Voraussetzungen auf fesselnde Weise. In Preußen, besonders in Berlin, Westfalen, im Rheinland, aber auch in Süddeutschland: Die Armee war lange Zeit das Instrument des Staates, um „Ruhe und Ordnung“ durchzusetzen. Soldaten schossen bei „Unbotmäßigkeit gegen die Obrigkeit“ die eigene Bevölkerung rücksichtslos nieder. Konservative Politiker und Generale planten mehrfach mit Unterstützung der Armee eine „Revolution von oben“. Die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte spielte bei den Diskussionen um die Rolle der Bundeswehr im Innern in den 1960er Jahren eine große Rolle.