Vertriebenendenkmäler
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War die Erinnerung an Flucht und Vertreibung in der »alten« Bundesrepublik ein Tabu? Keineswegs! Das zeigt die Untersuchung von über 1.500 Vertriebenendenkmälern und ihrer vielfältigen Funktionszusammenhänge. In der deutschen Denkmallandschaft hatte und hat die Erinnerung an Flucht und Vertreibung einen festen Platz. Zahlreiche Gedenkorte verschaffen ihr eine dauerhafte Präsenz im öffentlichen Raum. Stephan Scholz analysiert die räumliche Verteilung und zeitlichen Konjunkturen, die gewählten Standorte, Formen, Motive und Inschriften der deutschen Vertriebenendenkmäler. Im Zentrum stehen dabei ihre beabsichtigten und die tatsächlich realisierten Funktionen im Zusammenhang von Verlustbewältigung, Integration, Deutschlandpolitik und Geschichtskultur. Aus dem Panorama einer Denkmallandschaft kristallisiert sich die Struktur einer dezentralisierten deutschen Erinnerungskultur heraus, die eines zentralen Gedenkortes nicht bedurfte.