Erfahrung als eine Form des Wissens
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Diese systematische Untersuchung des Wissens der Erfahrung ist im Bereich der Erkenntnistheorie angesiedelt und aus der Perspektive der philosophischen Hermeneutik und Phänomenologie formuliert. Die philosophischen Autoren, die in dieser Analyse der Erfahrung als Form des Wissens aufgegriffen werden, decken den Zeitraum von der Antike bis zur Moderne ab. Im ersten Teil der Untersuchung schließt Friederike Rese vor allem an Aristoteles’, Hegels und Kants Analysen des Begriffs der Erfahrung an. Im zweiten Teil betrachtet sie unter den Hauptbegriffen des Ortes, des Leibes, der Sprache und der Zeit die existentiellen Bedingungen, unter denen das Wissen der Erfahrung zustande kommt. Gerade weil Erfahrung wesentlich an die menschliche Existenz gebunden ist und zu deren Konstitution beiträgt, unterliegt sie denselben Bedingungen wie die menschliche Existenz überhaupt. Mit der Thematik der Erfahrung befindet man sich an einer Schnittstelle von Mensch und Welt. Denn in der Erfahrung ist der Mensch auf die Welt bezogen. Und durch die Erfahrung wird der Mensch erst zu demjenigen oder zu derjenigen, der oder die er jeweils ist. Erfahrung ist also nicht nur für den Aufbau des Wissens, sondern auch für die Subjektivität des Menschen konstitutiv. Das Wissen der Erfahrung bezieht sich jedoch nicht allein auf die Lebenserfahrung des Menschen, sondern es kann jeden Gegenstand und jedes Geschehen betreffen, das in der Welt begegnet. Es ist grundlegend für andere Formen des Wissens. Außerdem begleitet Erfahrung jede andere Form des Wissens, denn jeder Zuwachs an Wissen hat die Struktur der Erfahrung.