Ein Augsburger Humanist und seine römischen Inschriften
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Die Sammlung römischer Inschriften aus Augsburg und dessen Umgebung, die Konrad Peutinger 1505 in Augsburg publiziert hat, stellt die erste Edition dieser Art nördlich der Alpen dar und war die erste überhaupt, die im Druck erschien. Peutinger, Stadtschreiber der Freien Reichsstadt sowie international vernetzter humanistischer Gelehrter, griff unter dem Titel „Romanae vetustatis fragmenta in Augusta Vindelicorum et eius dioecesi“ handschriftliche Vorbilder aus Italien auf, die ihrerseits auf antiken Mustern beruhten. Somit konnte Peutinger mit seinem Werk durch die von ihm erfassten und edierten Inschriften die Stadt Augsburg als Teil des antiken Imperium Romanum ausweisen. Die dreiundzwanzig lateinischen Inschriften, die Peutinger in seiner Ausgabe versammeln konnte, waren ästhetisch und buchkünstlerisch so wirksam präsentiert, dass die Edition moderne epigraphische Ausgaben vorwegnahm und selbst zum Vorbild für weitere gedruckte Inschriftensammlungen in Deutschland wurde. Selbst in Italien, im Mutterland der humanistischen Antikerezeption, orientierte sich 1521 die erste gedruckte Edition der Inschriften Roms deutlich am Augsburger Modell Peutingers. Peutingers Inschriftensammlung „Romanae vetustatis fragmenta in Augusta Vindelicorum et eius dioecesi“ von 1505 wird hier erstmals in einer hochwertigen Faksimile-Ausgabe zusammen mit einer Übersetzung, einem Kommentar und einer Beschreibung der noch erhaltenen Inschriftensteine einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erarbeitet wurde dieses Projekt von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe am Augsburger Humanistischen und Musischen Gymnasium bei St. Stephan, angeleitet von Matthias Ferber, Studiendirektor für Latein, Griechisch und Deutsch, und wissenschaftlich betreut durch Gernot Michael Müller, Professor für Klassische Philologie und Wirkungsgeschichte der Antike an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Ergänzt wird die Edition durch kulturgeschichtliche Essays zur Biographie Konrad Peutingers, zur Geschichte des humanistischen Interesses an römischen Inschriften in Italien und Augsburg sowie zur Bedeutung von Peutingers Inschriftensammlung für die Kenntnis des römischen Augsburg. Mit Beiträgen von Antonia Bohn, Jasmin Dorner, Matthias Ferber, Paul Fischer, Elisabeth Fladerer, Sarah Hübner, Mario Lochno, Daniel Marcovic, Samuel Marcovic, Daniel Martini, Gernot Michael Müller, Noa Niemann, Martin Ott, Madlen Renner, Marco Reo, Felix Schwamm, Lukas Steinhart, Maximilian Winterhalder