Hochbegabte Underachiever in der beruflichen Bildung

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Hochbegabte in beruflichen Ersatzmaßnahmen – ein scheinbar paradoxes Konzept. Diese Programme richten sich normalerweise an Jugendliche, die nach der Sekundarstufe I Schwierigkeiten haben, in weiterführende Schulen oder betriebliche Ausbildungen einzutreten. Oft werden sie mit schwachen kognitiven Leistungen assoziiert, doch aktuelle Untersuchungen zeigen, dass diese Annahmen unzutreffend sind. In einer Berliner Ersatzmaßnahme wurde eine Gruppe von Jugendlichen identifiziert, die überdurchschnittlich begabt ist, jedoch unerwartet schlechte Leistungen erbringt. Diese Schüler werden als hochbegabte Underachiever bezeichnet. Die Hauptuntersuchung zielt darauf ab, diese Gruppe näher zu beleuchten und das Phänomen des Underachievements zu analysieren, das eine Diskrepanz zwischen Intelligenz und schulischen Leistungen beschreibt. Es werden individuelle Entwicklungsverläufe und Risikofaktoren untersucht, die die Karrierewege dieser Jugendlichen prägen. Drei empirische Studien werden vorgestellt: (1) eine Analyse der Leistungsstände, (2) eine Testung der Leistungspotenziale und (3) biografisch-narrative Interviews mit 16 hochbegabten Schülern. Die Ergebnisse zeigen, dass ein komplexes Zusammenspiel von Persönlichkeitsmerkmalen, familiären und sozialen Faktoren sowie schulischen und außerschulischen Einflüssen das Underachievement beeinflusst. Die Vielfalt in Persönlichkeitsstrukturen und sozialen Beziehungen macht eine einheitliche B