"Mein Kollege hilft mir, mich mehr zu bewegen“
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Maßnahmen zur Bewegungsförderung weisen zwar Erfolge auf, es finden sich aber auch hohe Rückfallquoten. Fast jede/r zweite scheitert an der Umsetzung der Absicht, sich mehr zu bewegen. Diese Erkenntnis macht deutlich, dass neben der Motivation volitionale Fähigkeiten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Intentions-Verhaltens-Lücke leisten. Diese Lücke lässt sich möglicherweise durch die Berücksichtigung selbstregulatorischer Fähigkeiten (Selbstmotivation und Selbstberuhigung) schließen. Um diese zu erlernen bedarf es der Unterstützung eines sozialen Partners (Buddy-System). Demzufolge wird angenommen, dass Buddy-Systeme die Entwicklung der selbstgesteuerten Affektregulation und somit die willentliche Steuerung des Verhaltens unterstützen. Diese Regulationsfähigkeit von Affekten wird in der Persönlichkeits-System-Interaktionen-Theorie (kurz: PSI-Theorie), speziell im Systemkonditionierungsmodell beschrieben. Denn das Modell liefert Erklärungsansätze dafür, wie die Fähigkeit der Selbstmotivierung über einen sozialen Austauschpartner auch im Erwachsenenalter gefördert werden kann. Um der Forschungsfrage nachzugehen, ob Buddy-Systeme die Entwicklung der selbstgesteuerten Affektregulation unterstützen, wurde eine Feldstudie basierend auf dem Zürcher Ressourcenmodell (ZRM®), das inzwischen mit dem Systemkonditionierungsmodell vernetzt worden ist, sowie einer achtwöchigen Bewegungsmaßnahme mit Schrittzählern, durchgeführt. Es zeigt sich zum Einen, dass bei Buddy-Systemen im Vergleich zu Einzelteilnehmern deutlich höhere Leistungen im Bewegungsverhalten erzielt werden können und zum Anderen, dass die Schulung von Buddy-Systemen (über das ZRM®) außerdem die Erfolgsaussicht erhöht. Aus den gewonnenen Ergebnissen kann gefolgert werden, dass soziale und emotionale Determinanten eine wichtige Rolle im Prozess einer erfolgreichen Verhaltensänderung spielen und somit zur Aufklärung der Intentions-Verhaltens-Lücke beitragen.