An den Grenzen des Reiches
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Vor dem Großen Krieg Kaiser Augustus stationierte kurz vor Christi Geburt im Lager Vetera auf dem Fürstenberg bei Xanten ein großes Truppenkontingent, das von hier aus ins freie Germanien zogen. Auch nach der verheerenden Niederlage im Teutoburger Wald und der Festlegung des Rheins als Grenze des Römischen Reiches blieb der Fürstenberg mit ca. 10.000 dort stationierten Soldaten ein zentraler Schauplatz römischer Machtausübung. Schon um 1900 wurden in diesem größten Standlager des Imperium Romanum Ausgrabungen durchgeführt. Sie fügten sich in die allgemeine Archäologiebeisterung der Zeit ein. Zwischen der Bewunderung für die Selbstbehauptung der als Urahnen verklärten Germanen und dem Respekt vor der Disziplin und Zivilisation der Römer konnte sich die Archäologie der wilhelminischen Zeit nur schwer entscheiden. Abseits der zunehmenden nationalpolitischen Ideologisierung von Geschichte richtet sich der Blick des vorliegenden Katalogs auch auf die Menschen, die an den Grabungen beteiligt waren, auf ihr Leben und ihren Grabungsalltag vor 100 Jahren. In dem reich mit alten Fotografien, originalen Fundstücken, Zeitdokumenten und Modellen illustrierten Band wird eine Epoche und ihre Archäologie am Vorabend des Ersten Weltkrieges lebendig.