Von nah und fern
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Zuwanderung ist kein isoliertes Phänomen unserer Tage, sondern prägende Erfahrung aller Generationen. Seit Jahrhunderten sind die Gründe für Migration die gleichen – das Streben nach einem besseren Leben für sich selbst und die Nachkommen oder die Flucht vor Verfolgung sowie gewaltsame Vertreibung. Nürnberg als eine der bedeutendsten Städte im Heiligen Römischen Reich hatte in der frühen Neuzeit eine große Ausstrahlungs- und Anziehungskraft auf Menschen von nah und fern. Anhand von 25 Biographien von Neu-Nürnbergerinnen und Neu-Nürnbergern spürt das Stadtmuseum Fembohaus – darunter Künstler, Dichter, Handwerker und Handelsherren – den individuellen Motiven für ihren Zuzug in die Noris sowie ihrer Bedeutung für die Stadtgesellschaft nach. Dokumente, Objekte und Medienstationen zeigen den Ideen- und Technologietransfer in Handwerk, Kunst und Wissenschaft durch individuelle Zuwanderung. Der Rat der Stadt Nürnberg betrieb daher bewußt „Arbeitsmarktpolitik“, wie das Beispiel der gezielten Anwerbung schwäbischer Barchentweber 1486/88 zeigt. Nach Krieg und Seuchen war Zuwanderung zudem ein probates politisches Mittel, um den Bevölkerungsverlust auszugleichen. So erhielten zahlreiche Glaubensflüchtlinge aus Österreich und den Niederlanden nach dem Dreißigjährigen Krieg Asyl in und um Nürnberg.