Camille Claudel
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Im Alter von 18 Jahren begegnet die Bildhauerin und Malerin Camille Claudel dem 24 Jahre älteren Auguste Rodin, wird seine Schülerin und Gehilfin, schließlich Modell, Muse und Geliebte. Nach jahrelanger wechselseitiger Inspiration und einer intensiven Liebesbeziehung trennt sich Claudel beruflich und privat von Rodin und sucht nach sozialer und künstlerischer Unabhängigkeit. Doch der Erfolg bleibt mäßig; sie entwickelt einen stärker werdenden Verfolgungswahn, verwahrlost, zerstört systematisch ihre Kunstwerke und wird schließlich von ihrem Bruder in eine Nervenheilanstalt eingewiesen, wo sie 30 Jahre später – nahezu vergessen – stirbt. Mithilfe einer fiktionalen Psychotherapie analysiert Thomas Ettl die Lebensgeschichte der Künstlerin und ihre Beziehung zu Rodin und zeigt ihre Paranoia als Symptom einer frühkindlichen Deprivation. Dazu versetzt er sich und seine psychoanalytische Praxis ins Paris des frühen 20. Jahrhunderts, wo Camille Claudel in mehreren konstruierten Sitzungen selbst zu Wort kommt. Die so gewonnenen Erkenntnisse setzt Ettl zur bisherigen Forschung in Bezug und kommt zu einer Neuinterpretation ihrer Liaison mit Rodin.